Tag zwei
Zuerst Blutentnahme, die Werte sind gut! Danke! Der Einstich in den Port ist schmerzlos, habe die Hände frei, was toll ist. Danke Zauberkästlein.
Vor 9 Uhr erhalte ich die Mittel gegen die Übelkeit und die Spülung.
Es ist ein wunderbar sonniger Morgen. Das Grau hat sich verzogen, lässt Blau Platz und Sonnenstrahlen küssen den Raureif. Alles öffnet sich, aussen wie innen, wird weit, schafft Raum für Lebensfreude, Hoffnung und Zuversicht.
9.30 Uhr: Caelyx. Rote Flüssigkeit im grünen Sack. Herzlich willkommen. Schön, dass du wieder bereit bist, mir zu helfen. Du wurdest entwickelt von vielen leidenschaftlichen Wissenschaftler/innen. So viel Gutes steckt in dir. Du gehst sorgsam mit mir um. Räumst weg, was es nicht braucht und trägst Sorge, alles, was für mich lebenswichtig ist, zu belassen. Du arbeitest präzis und voller Lust und Freude. Jeder Einsatz macht dir Spass, du zeigst gerne, was in dir steckt. Du freust dich über Erfolge.
Ich spüre: Kloss im Hals, Druck im Bauch, kleine, leicht hüpfende Bewegung im ganzen Körper. An Händen und Füssen erhalte ich Cold Packs.
10.45 Uhr Carboplatin. Herzlich willkommen. Als ob eine zähe Flüssigkeit sich durch den Körper schieben und da und dort etwas „einpacken“ würde.
11.15 Uhr. Herceptin. Etwas fein Kribbelndes. Mein Bauch ist aufgewühlt. Es deckt mich ein wenig zu, werde müde. Spüre plötzlich die Wirbelsäule und die Verbindung zum Kopf sehr gut, als ob da ein Stab wäre.
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